Brünn ist bekannt für seinen Mix aus Geschichte, Modernität und Lebendigkeit. Besichtigen Sie die alten Gebäude wie die Arnold Villa und sehen Sie den direkten modernen Kontrast der Villa Tugendhat, die zum UNESCO-Welterbe zählt. Die Stadt nahe der österreichischen Grenze hat mit Sicherheit viel für Sie zu bieten und sollte nicht unterschätzt werden!
Die Burg Spielberg ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen Brünns und befindet sich auf dem gleichnamigen Gipfel des Hügels Spielberg.
Ursprünglich wurde die Burg im 13. Jahrhundert von Premysl Otakar II. als Schutz für den tschechischen Staat und die Stadt Brünn gegründet. Doch der Zweck der Burg wandelte sich. So wurde im Jahr 1783 beschlossen, sie als Zivilgefängnis für Schwerstverbrecher und politische Gefangene aus den Ländern der gesamten Habsburgermonarchie zu nutzen. Die Burg Spielberg galt als das härteste Gefängnis Europas und beherbergte äußerst bekannte Insassen wie die italienischen Carbonari oder den berühmten Räuber Vaclav Babinsky. Im Jahre 1855 wurde das Gefängnis aufgelöst und diente als Kaserne, bis es schließlich 1962 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde.
Neben dem beeindruckenden geschichtlichen Hintergrund, hat die Burg eine atemberaubende Aussicht zu bieten. Der Aussichtspunkt im Eckturm der Burg eignet sich hervorragend für Bilder mit Ihnen und der endlosen Weite im Hintergrund. Außerdem befindet sich das Museum der Stadt Brünn ebenfalls auf dem Spielberg. Nutzen Sie die Möglichkeit und genießen Sie zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen und verschiedene Festivals, die über das Jahr verteilt stattfinden. Weitere interessante Orte des Spielberg Areals sind das Glockenspiel, bestehend aus fünfzehn Glocken, eine barocke Kapelle und dunkle Gewölbegänge, die von mystischen Geschichten umwoben sind.
Beide Villen haben einen besonderen Wert für die Stadt Brünn. Während die Arnold Villa ebenfalls zur älteren Geschichte gehört und Brünn bereits seit 1862 schmückt, erinnert die Villa Tugendhat an die moderne Zeit und wurde zwischen 1929 bis 1930 erbaut.
Die Arnold Villa wurde innerhalb weniger Monate als Teil einer Villenkolonie errichtet, die zu den ältesten in Mitteleuropa zählt. Ihren Namen trägt sie aufgrund ihres früheren Besitzers: Josef Arnold. Später wurde die Villa auch von Greta Tugendhats Tante bewohnt, die zusammen mit ihrem Ehemann die Arnold-Villa mit Art-Deco-Elementen umgestaltete. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Arnold Villa zudem als Kindergarten genutzt und nach ihrer Rekonstruktion 2024 wieder einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Die Öffentlichkeit kann die Arnold Villa besichtigen und zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wahrnehmen.
Der Bau der Villa Tugendhat basierte auf dem Entwurf des Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Das Ergebnis der einzigartigen Villa beeindruckt mit ihrer formalen architektonischen Reinheit, ihrer Einbettung in die natürliche Umgebung und ihrer Verbindung der Räume sowie ihrer technischen und strukturellen Gestaltung. Außerdem wurden edle Materialien verwendet, die Sie auch in der Villa bestaunen können! Die Villa Tugendhat wird als Ikone des modernistischen Wohnens verstanden und ist das einzige Beispiel moderner Architektur in der Tschechischen Republik. Daher wurde sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Zwischen 2010 und 2012 wurde die Villa renoviert und restauriert, sodass das Gebäude und die Gärten in ihre Ursprungsgestalt zurückversetzt werden konnten. Nun gleicht die Villa wieder ihrer Erscheinung vom Jahr 1930. Um die Villa Tugendhat besuchen zu können, können Sie verschiedene Touren buchen. Außerdem ist neben geführten Touren auch eine virtuelle Tour verfügbar.
Diese vier Wasserspeicher stammen aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und wurden ohne den Einsatz von Stahl, Holz oder Eisenbeton erbaut. Sie werden auch als die mysteriösen unterirdischen Kathedralen aus den Jahren 1874, 1894 und 1917 bezeichnet und als Gegenstück zur Yerabatan-Zisterne von Istanbul angesehen. Die Wasserspeicher befinden sich unter der Rasenfläche des revitalisierten Parks auf dem Zlutý kopec und entführen Sie in eine längst vergangene Zeit. Durch das Projekt WatertanksArt wird den Wasserspeichern wieder Leben eingehaucht! Erleben Sie in dieser einzigartigen Atmosphäre großartige Konzerte, Performances, visuelle Shows und ortsspezifische Veranstaltungen. Besonders für Kunstbegeisterte ist dies ein Ort zum Verweilen.
Neben der Burg Spielberg, den kontrastreichen Villen und den einzigartigen Wasserspeichern existieren noch weitere geschichtsträchtige Gebäude in Brünn.
Das alte Rathaus ist der älteste Profan-/ Zivilbau in Brünn und befindet sich im Zentrum der Stadt. Es beherbergt die Hauptsymbole der drei berühmten Brünner Legenden: den Brünner Drachen, das Wagenrad und das krumme Türmchen des Portals. Außerdem befindet sich im alten Rathaus ein Informationszentrum, historische Säle und zwei Dauerausstellungen, “Magister Anton Pilgram” und “Stilles Heldentum”. Das alte Rathaus bietet Ihnen zudem eine wunderbare Aussicht auf das Zentrum der Stadt.
Seit 2024 zählt das alte Rathaus zum nationalen Kulturdenkmal und dient heute nicht mehr der Stadtverwaltung, sondern kulturellen Zwecken. Außerdem finden im Innenhof des Rathauses Konzerte, Festivals, Theateraufführungen sowie Filmvorführungen statt.
Im Durchgang des Rathauses können Sie den berühmten Brünner Drachen und das Wagenrad entdecken, während sich das krumme Türmchen am gotischen Portal befindet. Neben dem Touristeninformationszentrum im Erdgeschoss befindet sich die bereits genannte Ausstellung “Magister Anton Pilgram” im ersten Stock. Ebenso interessant sind der Kristall- und Freskensaal sowie die geheimnisvolle Schatzkammer. Sollten Sie gerne noch aktiv werden wollen, dann erklimmen Sie gerne die 173 Stufen zum 63 Meter hohen Turm.
Hier finden Sie ebenfalls im ersten Stock die zweite Ausstellung “Stilles Heldentum”, die Sie über das Café Paměti národa erreichen können. Die Dauerausstellung begleitet Sie in das 20. Jahrhundert und erzählt die Geschichten der Zeitzeugen.
Das Beinhaus der St. Jakobs-Kirche in Tschechien ist das zweitgrößte Beinhaus in Europa und wird nur von dem Pariser Beinhaus übertrumpft. Es wird geschätzt, dass über 50 Tausend Menschen hier beerdigt wurden. Der Friedhof befindet sich bereits seit Anfang des 13. Jahrhunderts auf dem heutigen Jakobsplatz. Da der Friedhof innerhalb der Stadtmauern liegt und so eine Erweiterung nicht möglich war, musste ein Austauschsystem eingeführt werden. Nach zehn bis zwölf Jahren wurde das Grab geöffnet, die Überreste entnommen und an derselben Stelle ein weiterer Verstorbener beigesetzt, d.h. der Inhalt des ursprünglichen Grabes wurde in unterirdische Objekte wie Ossarien oder Beinhäuser überführt. Die schnelle Überfüllung war höchstwahrscheinlich auch ein Grund für die häufigen Pest- und Choleraepidemien, die die Bewohner Brünns förmlich dezimierten. Daher fand 1784 eine Aufhebung des Friedhofes aus hygienischen Gründen statt und die Überreste wurden in die Krypta verlegt. Außerdem fand ein Abriss der Friedhofsmauer statt und der Platz um die Kirche geriet langsam aber sicher in Vergessenheit.
Doch heute ist das Beinhaus durchaus ein Ort, der reich besucht wird und gleichzeitig einen Ort des Gedenkens verkörpert. Die Besichtigung des Beinhauses der St. Jakobs-Kirche wird durch die Musik des Brünner Komponisten Miloš Štědroň verschönert.
Die St. Peter-und-Paul-Kathedrale kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Dieses Wahrzeichen befindet sich auf dem Petrov-Hügel. Der Ursprung dieser Kathedrale geht auf das 11. bis 12. Jahrhundert zurück, als eine romanische Kapelle errichtet und Ende des 12. Jahrhunderts eine Kirche mit Apsis und Krypta erbaut wurde. Danach kam es im 13. Jahrhundert zu weiteren Veränderungen. Es entstand eine romanische Basilika, deren Überbleibsel erst Anfang des 21. Jahrhunderts entdeckt wurden und heute für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Außerdem wurde die Kirche umgebaut und es entstand ein frühgotischer Stil. Mit der Gründung des Brünner Bistums 1777 wurde die Kirche auf dem Petrov-Hügel zur Kathedrale erhoben.
Neben der Besichtigung der entdeckten romanischen Basilika, können Sie sich auch den Hauptaltar angucken. Der Hauptaltar der Kathedrale stammt aus dem 19. Jahrhundert und kann heute noch bewundert werden. Ebenso interessant ist die Kanzel, die sich an der linken Außenseite der Kirche befindet und an die Zeit Ja Kapistráns erinnert, der in der zweiten Hälfte des Jahres in Brünn predigte. Auch um die Kirche existieren sagenumwobene Geschichten, so läuten die Glocken der Türme immer pünktlich um 11 Uhr zur Mittagszeit und erinnern an die Sage des General Réduit des Souches. Doch 11 Uhr ist ja gar nicht Mittag, richtig? Das liegt daran, dass der schwedische General Torstenson erklärt hatte, dass er die Belagerung Brünns abbrechen werde, falls er die Stadt nicht einnehme, bevor die Mittagsglocken läuten. Dies ließ sich General Reduit des Souches nicht zwei Mal sagen und ließ die Glocken bereits eine Stunde früher ertönen!
Die Stadt Brünn hat sehr viel zu bieten und ist vor allem interessant für Sie, wenn Sie sich viel mit geschichtlichen Themen auseinandersetzen. Außerdem bietet die Stadt einen besonderen Reiz für die Architekten unter Ihnen, die sich die kontrastreichen Villen genauer ansehen können. Wenn Sie also zeitnah nach Tschechien reisen, dann sollten Sie Brünn nicht auslassen. Beachten Sie, dass in Tschechien die Vignettenpflicht für Autos gilt und bestellen Sie bequem von Zuhause Ihre digitale Vignette bei uns!